Wirbelfraktur (Wirbelbruch)

Unsere Wirbelsäule stabilisiert den ganzen Oberkörper. Gleichzeitig stellt sie über das Rückenmark die Verbindung zwischen dem Gehirn und dem restlichen Körper her. Kein Wunder also, dass sie von Natur aus stabil ist – die Wirbelkörper sind massive Knochen, eine Vielzahl von Bändern und Muskel hält die Wirbelsäule elastisch. Doch auch Wirbelkörper und ihre Fortsätze können brechen, egal ob am Hals (ICD 10-Code S12), an Rippen und Brust (S22) oder an Lendenwirbelsäule und Becken (S32).

Wirbel brechen durch große Kräfte, Stauchungen und Drehungen

Damit es zu einer Wirbelfraktur kommt, müssen in der Regel große Kräfte wirken. Zusätzlich ist meist eine Stauchung der Wirbelsäule nötig, wie bei einem Sturz aus großer Höhe oder eine Drehung, wie es häufig bei Motorradunfällen der Fall ist. Sind die Knochen bereits porös, etwa aufgrund einer Osteoporose, brechen die Wirbel deutlich leichter.

Symptome: Lokale Schmerzen

Dennoch bemerken Betroffene den Wirbelbruch nicht immer – zumindest, wenn es sich um eine stabile Fraktur handelt, die umliegende Weichteile wie die Bänder nicht beeinträchtigt. Meist äußert der Bruch sich aber durch Schmerzen an der betroffenen Stelle, die unabhängig von Bewegung und Belastung auftreten. Kommt es bei einer instabilen Fraktur zu Nervenschäden, zeigen sich auch heftigere Schmerzen, Lähmungen und Empfindungsstörungen. Art und Ausmaß der Verletzung zeigen bildgebende Verfahren wie Röntgen und Computertomografie.

Chirurgen stabilisieren Wirbel mit Implantaten oder Zement

Stabile Brüche können Ärzte meist mit konservativer Therapie behandeln. Dann tragen Krankengymnastik, Bewegung und schmerzlindernde Medikamente dazu bei, dass der Bruch wieder verheilt. Instabile Brüche operieren Ärzte, um Schäden am Rückenmark zu begrenzen oder zu verhindern. Chirurgen versteifen zum Beispiel gebrochenen Wirbelkörper (Spondylodese) oder richten sie auf und stabilisieren sie mit Zement (Kyphoplastie).